DAS JAHR 2001 durfte sie nicht mehr erleben. Jedenfalls nicht in ihrem Mannschaftsheim. Mary-Anne S. hat das HitRadio-Team verlassen. Kurz vor dem Heiligen Abend hiess es zum letzten Mal “Tschöoo” - dann war sie weg. Und Vroni R. ging gleich mit.
WER WAR diese Frau, die fast ein Vierteljahrhundert Andernachs Soldaten heiss machte?
Grauer Haarschopf, Rentenalter längst erreicht - und trotzdem stets agil und einen netten Spruch auf den Lippen: Deutschlands wohl beliebte Armee-Gastronomin. Jetzt gibt’s nicht mal mehr ihr Mannschaftsheim.
WIEDER EIN OPFER von Rudi S. und seinen Schankortschließungen? Letzlich wohl auch - aber es ging schon lange bergab mit der HitKantine. Gern dachte Mary-Anne zurück an die Zeiten der vollen Kneipe - doch lange Schlangen an der Theke brachten’s dann auch nicht mehr, eher im Gegenteil. Ein großer Heisser am Abend: das war schon viel. Kaum noch einer hat gelöhnt, da hat’s sich auch nicht mehr gelohnt.
GEKLONT statt gelohnt - Aus dem Mannschaftsheim wurde eine Kleinkantine, und die Soldaten mussten bitter spüren: Es geht auch ohne Mary-Anne.
VON wegen, sagen wir. Der große Heisse bleibt! Wenn auch nur in der Erinnerung. Ein Nachruf an unser ewiges Idol:
Mary mit Kaffee jw
Andernach (mw). Wenn’s am schönsten wird, soll man aufhören. Dieser Devise bleibt auch die kultige Armee-Gastronomin treu: Mary-Anne S. hat ihren Dienst im Mannschaftsheim der Krahnenberg-Kaserne quittiert. 25 Jahre lang hatte die agile Rheinländerin dort Snacks serviert und für gute Laune gesorgt.
Was macht die Dame so kultig?
Es sind ihre Sprüche; Insider wissen das. Outsidern sei hier verraten, dass Mary-Anne S. - nun, sagen wir als “Serviererin” (was ihren vielfältigen Talenten natürlich nur ansatzweise gerecht wird) in der bundesdeutschen Armeegastronomie tätig ist.
Nur ein Beispiel sei genannt: Mary-Anne S. serviert eine doppelte heisse Schokolade. Normale Serviererinnen würden nun vielleicht sagen: “Da, Ihr Kakao.” Aber Mary-Anne S. arbeitet nicht mit so banalen Sprüchen. Sie sagt: “**n gr*ß*r H**ss*r b*ttäh!” - Die Sterne sind übrigens dazu da, Deine Spannung zu steigern. Denn den Kultspruch darf man nicht nur lesen, den muss man hören - weiter unten auf dieser Seite.
Wie reagieren die Fans?
Sie verehren sie. Eingefleischte Liebhaber produzierten gar einen eigenen Song: “Ein großer Heisser bitte (Ma- Ma- Ma- Mannschaftsheim)” von den Video Kids feat. Mary-Anne S., der ab und an sogar beim HitRadio läuft!
Das Prinzip kopierte übrigens Stefan Raab kurze Zeit später für seine Songs über den Maschendrahtzaun und den flaschbiertrinkenden Bundeskanzler - in leicht abgewandelter Fassung. Aber die Idee hatten die Mary-Anne-Fans zuerst!
Mary, wir werden Dich
nie vergessen,
sei es beim Trinken,
sei es beim Essen.
Musstest Du den Job
denn schmeissen -
wer gibt uns jetzt
den großen Heissen?
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